BUNDjugend Baden-Württemberg  

Aktionstipp: Samenbomben basteln

Oft erscheint beim Spaziergang das Stadtbild doch arg trist: Beton, Pflastersteine, Grau… Da hilft auch der Kübel mit den traurigen Pflanzenresten am Fußgängerüberweg oder der Grünstreifen neben der Straße nichts. Wie kann dem Abhilfe geschaffen werden? Samenbomben ist das Stichwort! Damit lässt sich prima ein Nachmittag als BUNDjugend-Gruppe verbringen.

Die kleinen Kugeln aus Ton, Erde und Samen haben es in sich: Im Nullkommanix blühen auch bei euch um die Ecke neue Pflanzen und Pflänzchen.

Samenbomben

Hier wird fleißig gerollt.

Am besten nehmt ihr für die Samenbomben heimische Pflanzensamen, von denen auch Tiere, z.B. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, profitieren. Dazu gehören Klatschmohn, Kornblumen, Salbei, Skabiose, Duftflockenblume und noch viele mehr. Besonders wichtig ist es, keine invasiven Arten auszuwählen. Tipps zur Wahl der richtigen Pflänzchen findet ihr auch im Buch Mit Samenbomben die Welt verändern von Josie Jeffery. Außerdem gedeihen in Stadtgebieten oft andere Pflanzen als auf dem Land oder im Garten. Sie sind oft unscheinbar, aber trotzdem wichtig für das Ökosystem. Ideal ist es, Samen von Nachbarstücken eures Zielbereichs zu sammeln. So könnt ihr sicher sein, dass die Pflanzen dort natürlich vorkommen.

(Tipps zum Bücher kaufen gibt es hier.)

 

Ein Rezept für Samenbomben könnte z. B. so aussehen:

5 Teile Tonerde (die gibt’s im Baumarkt oder Bastelladen)

3 Teile (torffreie) Blumenerde oder Kompost

1 Teil Samen

Wasser

 

Zuerst werden alle trockenen Zutaten vermischt, dann gibst du gerade so viel Wasser dazu, dass sich die Masse zu einem „Teig“ verarbeiten lässt. Wenn es etwas zu viel Wasser war, ist das kein Problem: Einfach mehr Erde hinzufügen.

Dann werden die Samenbomben zu walnussgroßen Kugeln gerollt. Wenn die Bomben zu groß werden, können die Samen schlechter keimen, also widersteht der Versuchung, den Todesstern als Samenbombe nachzubauen.

Die gerollten Kugeln könnt ihr z. B. in leere Eierkartons legen, um sie ein bis zwei Tage trocknen zu lassen.

 

Obwohl ihr sicher am liebsten überall verschönern würdet, gibt es doch ein paar Dinge, die beachtet werden müssen bei der Auswahl der Stelle.

Samenbomben 2

Das Endprodukt.

Die richtige Stelle zum Bombardieren

  • gehört euch selbst oder jemandem, den ihr um Erlaubnis gefragt habt (selbst wenn dem englischen Nachbarrasen ein paar Farbtupfer gut tun würden…).
  • ist kein Naturschutzgebiet.
  • bietet ausreichend Licht und Boden.
  • ist keine Baustelle.
  • ist zu erreichen, ohne über Bahngleise oder Ähnliches klettern zu müssen.
  • kann euch als Patenschaft von der Stadtverwaltung übergeben werden.

 

Zur Wahl der richtigen Samen und der richtigen Stelle könnt ihr euch im Internet informieren.

Ansonsten sind der Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt. Also ab auf die Straße und los geht es mit dem Bombardement!

 

Viel Spaß beim Stadt-für-Insekten-bewohnbarer-machen und die-Welt-Verschönern wünscht Tine!