Bienenwachstücher selber machen
Nachhaltigkeit im Alltag nimmt immer mehr Einzug in das Leben der (jungen) Menschen. Von Plastikfreiem Bad bis hin zum nachhaltigen Waschen und tollen Alternativen im Bereich Fashion. Aber auch in der Küche ist Nachhaltigkeit mehr denn je gefragt. Back to the roots und ein Blick in die Vergangenheit zeigen uns hilfreiche Mittel und Wege. So wundert es uns nicht, dass schon unsere Urgroßeltern Bienenwachstücher genutzt haben:
Um Lebensmittel zu verpacken, sie so haltbarer zu machen und vor Fressfeinden zu schützen. Zudem wirkt das Bienenwachs antibakteriell, was für weitere Vorteile sorgt. Warum wir das ganze aufgegeben haben? Wegwerf-Produkte wie Alufolie und Frischhaltefolie haben ihren Platz eingenommen – aufgrund von „einfacherer Handhabung“. Dabei sind sie nicht nur umweltschädlich, sondern geben auch noch Stoffe ab, die gesundheitsbedenklich sind. Also, warum nicht endlich zurück zu den nachhaltigen Bienenwachstücher?
Natürlich bietet es sich weiter an, Dinge in Dosen zu verpacken. Aber nicht immer ist die passende Dose oder ein Deckel vorhanden. So macht es Sinn, auch Bienenwachstücher zu nutzen. Inzwischen bekommst du Bienenwachstücher recht einfach im Laden. Die farbenfrohen Tücher werden immer beliebter und in verschiedenen Größen werden sie angeboten. Aber teuer sind sie trotzdem. Also warum sie nicht einfach selber herstellen? So weißt du was drinnen ist und kannst sogar „Reste verwerten“.
Das brauchst du:
- Stück Stoff – ca. 20 x30 cm (am besten Bio-Baumwolle oder Bio-Leinen – synthetische Stoffe eigenen sich nicht. Achte darauf, dass der Stoff nicht zu dick ist)
- 25 g Bienenwachs (auch hier kannst du auch auf die Qualität achten)
- 5 ml Öl, zum Beispiel Bio-Kokosöl
- Zudem: (Zick-Zack-)Schere, 2 Backpapiere, Bügeleisen & Bügelbrett (alternativ Backofen), Schüssel, Messer oder Hobel
Tipp: Dein Stoffstück kannst du aus Bettwäsche oder T-Shirts ausschneiden, die du nicht mehr brauchst – so kannst du coole Motive behalten und schenkst ein zweites Leben.
Noch ein Tipp: Du hast noch restliche Bienenwachskerzen? Perfekt, die kannst du dafür verwenden. Frage auch gerne lokale Imker*innen. Vielleicht bekommst du dort ein paar Reste oder kannst sie abkaufen.
So geht’s!
1) Schneide dein Tuch zu, so dass die Größe für dich passt. Damit das Tuch an den Rändern nicht ausfranst, kannst du auch eine Zick-Zack-Schere nutzen.
2) Raspel dein Bienenwachs oder schneide es in kleine Stücke. Je kleiner sie sind, desto besser kannst du sie später schmelzen.
3) Lege ein Backpapier auf dein Bügelbrett und lege dein Tuch darauf. Mische deine Wachsstücke mit dem Kokosöl und verteile sie gleichmäßig auf dem Tuch. Jetzt kannst du das zweite Backpapier darüberlegen und mit dem Bügeleisen (mittlere Temperatur) darüber-bügeln bis das Wachs geschmolzen ist.
4) Das Wachs sollte sich gleichmäßig auf dem Tuch verteilen. Lege noch Bienenwachsstücke nach, wenn es noch Lücken gibt.
Falls du kein Bügeleisen und Bügelbrett hast kannst du alternativ das Wachs im Backofen bei 100 Grad schmelzen lassen und mit einem Pinsel verstreichen. Dafür lege ein Backpapier mit deinem Tuch auf ein Backblech und verteile dein Wachs mit Kokosöl darauf. Sobald es geschmolzen ist, kannst du es mit dem Pinsel verteilen.
5) Wenn das Wachs ausgekühlt ist kannst du das überschüssige Wachs an den Rändern entfernen.
Jetzt kannst du dein Wachstuch verwenden!
So nutzt du dein Wachstuch:
Vor gebrauch musst du es ein wenig aufwärmen, damit es nicht so steif ist. Dafür kannst du dein Tuch etwas knüllen. Dann kannst du dein Tuch benutzen und leicht andrücken. Dann sollte es die Form halten.
Vegane Alternative: Statt Bienenwachs kannst du natürlich auch Soyawachs verwenden. Jedoch halten sie nicht immer ganz die Form. Verwende dann einfach zusätzlich ein Gummiband oder Faden zum fixieren.
Viel Spaß beim herstellen deiner eigenen Bienenwachstücher!